21.08.2024 | Lesedauer 4 Min
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Rubber Ducky: das gefährliche Quietscheentchen

In der heutigen digital vernetzten Welt sind Sicherheitsbedrohungen allgegenwärtig. Eine besonders raffinierte und oft unterschätzte Gefahr stellt der sogenannte „Rubber Ducky“ dar.

In diesem Blog-Beitrag wollen wir uns näher damit befassen, was ein Rubber Ducky ist, wie er funktioniert und welche Maßnahmen zum Schutz vor dieser Bedrohung ergriffen werden können.

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Was ist ein Rubber Ducky und wie funktioniert er?

Der Begriff „Rubber Ducky“ bezieht sich auf ein bösartiges USB-Gerät, das auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher USB-Stick aussieht. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein speziell präpariertes Tool, das in Sekundenschnelle bösartigen Code auf einen Computer übertragen kann. Entwickelt wurde dieses Gerät von der Firma Hak5, die es ursprünglich als Sicherheits- und Penetrationstest-Werkzeug auf den Markt brachte.

Der Rubber Ducky funktioniert, indem er sich als eine Tastatur ausgibt, sobald er in einen USB-Anschluss eingesteckt wird. Dies ist deshalb möglich, weil das USB-HID (Human Interface Device) Protokoll es Geräten erlaubt, sich als Eingabegerät wie eine Tastatur oder Maus zu identifizieren, ohne dass zusätzliche Treiber oder Berechtigungen erforderlich sind.

Sobald der Rubber Ducky eingesteckt ist, beginnt er, vordefinierte Tastenanschläge auszuführen. Diese Tastenanschläge können alles umfassen, von einfachen Texten bis hin zu komplexen Befehlssequenzen, die Schadsoftware herunterladen, Systemeinstellungen ändern oder sensible Daten stehlen. Die Ausführung dieser Skripte erfolgt in Windeseile, meist innerhalb weniger Sekunden, was es dem Angreifer ermöglicht, schnell und unauffällig zu agieren.

Vom Sicherheitstool zum Werkzeug für Cyberkriminelle

Während der Rubber Ducky ursprünglich für Sicherheitsforscher und Penetrationstester entwickelt wurde, um Schwachstellen in Systemen zu identifizieren, hat er leider auch seinen Weg in die Hände von Cyberkriminellen gefunden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von gezielten Angriffen auf Unternehmen bis hin zu opportunistischen Attacken auf öffentliche Computer.

Ein typisches Szenario ist das sogenannte „Dropping“, bei dem präparierte USB-Sticks an öffentlichen Orten wie Bibliotheken, Cafés oder Firmengeländen hinterlassen werden. Neugierige oder ahnungslose Personen stecken diese Sticks in ihre Computer, wodurch der Schadcode aktiviert wird.

Wie kannst Du Dich vor Rubber Ducky Angriffen schützen?

Die Bedrohung durch Rubber Ducky Angriffe ist real, doch es gibt effektive Maßnahmen, um sich zu schützen:

  • USB-Anschlüsse einschränken: In sensiblen Umgebungen sollten USB-Anschlüsse entweder deaktiviert oder auf autorisierte Geräte beschränkt werden. Dies kann durch Gruppenrichtlinien oder spezielle Softwarelösungen erreicht werden.

  • Physische Sicherheit erhöhen: Verhindere, dass sich Unbefugte physischen Zugriff auf Deinen Computer und andere wichtige Geräte verschaffen können. Einfache Maßnahmen wie das Abschließen von Büros oder das Beaufsichtigen von öffentlichen Computern können bereits einen großen Unterschied machen.

  • Schulung und Sensibilisierung: Informiere Deine Mitarbeiter und Benutzer über die Risiken von unbekannten USB-Geräten. Implementiere klare Richtlinien für den Umgang mit USB-Geräten.

  • Regelmäßige Backups: Erstelle regelmäßige Backups Deiner Daten. So stellst Du sicher, dass alle wichtigen Dokumente auch im Falle eines Rubber Ducky Angriffs gesichert und bei Bedarf wiederherstellbar sind. netGoose bietet Dir hierfür individuelle Lösungen an.

Fazit: Du siehst, der Rubber Ducky ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie scheinbar harmlose Geräte eine erhebliche Bedrohung für die IT-Sicherheit darstellen können. Indem man sich der Funktionsweise und der potenziellen Gefahren bewusst ist, kann man gezielte Maßnahmen ergreifen, um sich effektiv zu schützen.