Mit dem Ausklang des Jahres geht auch eine Ära der digitalen Assistenten zu Ende: Microsoft hat angekündigt, Cortana, den virtuellen Sprachassistenten des Unternehmens, zum Jahresende einzustellen. In diesem Beitrag beleuchten wir noch einmal die Entstehungsgeschichte von Cortana und erläutern, weshalb Microsoft diesen Dienst zum Jahresende beendet.
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Cortana ist ein virtueller Assistent, der von Microsoft entwickelt wurde und erstmals 2014 mit Windows Phone 8.1 eingeführt wurde.
Benannt nach der künstlichen Intelligenz in der Halo-Videospielreihe, sollte Cortana als persönlicher Assistent in der digitalen Welt dienen. Ähnlich wie der Sprachassistent Siri von Apple und der Google Assistant wurde Cortana entwickelt, um auf Sprachbefehle zu reagieren, Benutzeranfragen zu verstehen und Informationen bereitzustellen.
Mit dem Update auf Windows 10 im Jahr 2015 zog Cortana als fester Bestandteil auch auf PCs und Rechner ein. Zudem veröffentlichte Microsoft kurze Zeit später eine entsprechende App für IOS- und Android-Geräte. Nutzer konnten mit Cortana ihre Termine verwalten, Erinnerungen setzen, Websuchen durchführen und sogar Gerätesteuerungen vornehmen. Microsoft positionierte Cortana als zentralen Bestandteil seines Ökosystems und als Konkurrenten zu den bereits etablierten Sprachassistenten anderer Unternehmen.
Trotz des vielversprechenden Starts konnte Cortana nie die gleiche Popularität wie Siri oder Google Assistant erreichen. Auf dem hart umkämpften Markt digitaler Assistenten hatte Cortana Schwierigkeiten, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Ein wesentlicher Faktor war zudem die zunehmende Dominanz von Amazon Alexa und Google Assistant im Bereich der intelligenten Lautsprecher.
Eine weitere Herausforderung für Cortana war die wachsende Bedeutung von Datenschutz und Privatsphäre. Verbraucher wurden zunehmend für den Umgang mit persönlichen Daten durch digitale Assistenten sensibilisiert, was das Unternehmen dazu veranlasste, Cortana aus der zentralen Windows-Oberfläche zu entfernen und als eigenständige App anzubieten, um mehr Kontrolle und Transparenz über die gesammelten Daten zu gewährleisten.
Im März 2021 stellte Microsoft endgültig die Nutzung der Cortana App für IOS und Android ein, nachdem bereits die funktionale Weiterentwicklung des letzten Windows Phone (Windows 10 Mobile) 2017 beendet wurde.
Mit Ende dieses Jahrs wird Cortana nun auch für Windows 10 und Windows 11 abgeschaltet. Microsoft kündigt an, die eingesparten Ressourcen effizienter zu nutzen und den Fokus auf andere Kernbereiche zu legen. Der Schwerpunkt des Unternehmens hat sich in den letzten Jahren stärker auf Cloud-Dienste, künstliche Intelligenz und Unternehmenslösungen verschoben. Cortana, als Consumer-Produkt, passt daher nicht mehr optimal in diese strategische Ausrichtung.
Das Unternehmen betont jedoch, dass Cortana lediglich aus der Windows App des Betriebssystems verschwindet, in anderen Bereichen wie den Mobilversionen von Outlook und Teams soll der Sprachassistenten weiterhin unterstützen.
Für bestehende Cortana-Nutzer ändert sich die Funktionalität nach der Einstellung des Dienstes. Microsoft bekräftigt jedoch, dass Cortana weiterhin in anderen Bereichen des Unternehmens eingesetzt wird, insbesondere in Unternehmensanwendungen und Cloud-Services. Dies spiegelt die Verschiebung von Cortana vom Consumer-Markt zu einem stärkeren Fokus auf Geschäftsanwendungen wider.
Zukünftig soll ein neues KI-Modell namens Copilot die Assistenz im Betriebssystem und den Microsoft Anwendungen übernehmen. Die Funktion soll besonders in Unternehmen und Organisationen Arbeitsabläufe automatisieren und Aufgaben rationalisieren.
Diejenigen, die Cortana bisher in ihrer täglichen digitalen Interaktion genutzt haben, werden sich jetzt nach Alternativen umsehen müssen.
Fazit: Die Entscheidung, Cortana zu verabschieden, markiert nicht nur einen Meilenstein für Microsoft in der Entwicklung digitaler Assistenten, sondern reflektiert auch den stetigen Wandel in der Landschaft der künstlichen Intelligenz.
Während Cortana nicht mehr in der Form existieren wird, wie wir es bisher kannten, bleibt die Technologie dahinter relevant. Künstliche Intelligenz und Spracherkennung sind integraler Bestandteil moderner Technologien und werden weiterhin in verschiedenen Anwendungen und Diensten Verwendung finden.
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Eure Vanessa von netGoose